Macbeth ist eine Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi, zu einem italienischen Libretto von Francesco Maria Piave und Ergänzungen von Andrea Maffei, basierend auf William Shakespeares gleichnamigem Drama. Die Oper wurde zum ersten Mal am 14. März 1847 im Teatro della Pergola in Florenz aufgeführt. Verdi machte bedeutende Revisionen für eine französische Version, die 1865 in Paris uraufgeführt wurde.

Figuren und ihre Stimmlagen

Macbeth: Bariton - ein schottischer General

Lady Macbeth: dramatischer Sopran - Macbeths ehrgeizige Frau

Banquo: Bass - ein schottischer General und Freund von Macbeth

Macduff: Tenor - ein schottischer Edelmann

Duncan: stumme Rolle - der König von Schottland

Malcolm: Tenor - Duncans Sohn

Die drei Hexen: meistens gesungen von zwei Mezzosopranen und einem Alt

Ein Arzt: Bass

Ein Diener: Tenor

Ein Auftragsmörder: Bariton

Lady Macbeths Zofe: Mezzosopran

Herald: Bass

Apparitionen: Verschiedene Stimmlagen

Handlung (Zusammenfassung)

Erster Akt: Die Oper beginnt mit einer Begegnung zwischen Macbeth und Banquo und den drei Hexen, die Prophezeiungen über Macbeths Zukunft machen. Angestachelt durch die Prophezeiungen und durch die Ambitionen seiner Frau, ermordet Macbeth König Duncan und usurpiert den Thron.

Zweiter Akt: Macbeth wird von Schuldgefühlen und Angst geplagt, was durch die beunruhigende Präsenz von Banquos Geist während eines Banketts verdeutlicht wird. Besorgt über die Hexenprophezeiungen, die Banquos Nachkommen als zukünftige Könige sehen, ordnet Macbeth die Ermordung von Banquo und dessen Sohn an. Banquo wird getötet, aber sein Sohn entkommt.

Dritter Akt: Macbeth sucht erneut die Hexen auf, die ihm weitere Prophezeiungen machen, die ihm scheinbare Unbesiegbarkeit zusichern, aber auch andeuten, dass er sich vor Macduff hüten solle. Lady Macbeths Zustand verschlechtert sich, da sie von Schuldgefühlen heimgesucht wird.

Vierter Akt: Macbeth reflektiert über das Elend des Lebens. Lady Macbeth stirbt unter mysteriösen Umständen. Macduff und Malcolm (Duncans Sohn) führen eine Armee an, um Macbeth zu stürzen. Macduff konfrontiert Macbeth, enthüllt, dass er "nicht von einer Frau geboren" wurde (sondern durch Kaiserschnitt zur Welt kam) und tötet ihn. Malcolm wird als rechtmäßiger König anerkannt.

Historische Einordnung

Verdis "Macbeth" war eine der ersten Opern, die sich von den traditionellen Normen der Belcanto-Oper entfernte und eine stärkere Betonung auf dramatische Elemente legte, die der Geschichte dienen. Es repräsentiert einen Wendepunkt in Verdis musikalischer Laufbahn und zeigte sein wachsendes Interesse an der Schaffung von Opern, die stärker mit dem Drama und der Charakterentwicklung verbunden waren, statt nur mit schöner Melodieführung. Dieser Ansatz war richtungsweisend für das, was später als typischer "Verdi-Stil" anerkannt wurde und beeinflusste stark die Entwicklung der italienischen Oper.